— Wipperfürth setzt ein lautes Zeichen gegen Rechts —

Dankeschön:

Unser Dank gilt allen, die sich die Zeit genommen haben bei strahlender Sonne auf den Marktplatz zu kommen!! Ein dickes, fettes Dankeschön an die 3 Schulen : Bergisches Brufskolleg, EvB Gymnasium und St. Angela Gymnasium !! ( nach Alphabet ;) für ihre kurzentschlossene Bereitschaft, diesen wichtigen Tag mit zu gestalten.  Toll, dass mit eurer Hilfe so viele junge interessierte Menschen teilgenommen haben.

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen für das ehrenamtliche Engagement bedanken! Auch ganz besonders bei den Ordnern, die für den Ernstfall so zahlreich vor Ort waren. Alle Auftritte und alle sonstigen Arbeiten wurden unentgeltlich durchgeführt, weil uns allen die Bewahrung der Demokratie am Herzen liegt. 

Gemeinsam waren wir motiviert, uns der Aufgabe zu stellen und ein lautes Zeichen gegen Rechts zu setzen, denn „NIE WIEDER IST JETZT!“. Wir wünschen uns, dass wir mit unserer Kundgebung, Menschen inspirieren können, auch selbst aktiv zu werden und für ein menschenwürdiges Miteinander aufzustehen. Werdet zu Multiplikatoren — jeder auf seine Weise, ganz vielfältig — und nutzt die Chance der Demokratie, indem ihr zur Wahl geht!

Die Kundgebung im Einzelnen …

Unter der eindrücklichen Mahnung „NIE WIEDER IST JETZT!“ trafen wir uns mit knapp 400 Menschen auf dem Marktplatz in Wipperfürth, um für die Demokratie, die Freiheit und die Vielfalt zu demonstrieren und uns laut gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu stellen.

Was war der Auslöser? Überall in den Medien wird vom Superwahljahr 2024 gesprochen, von der Europawahl im Juni und den weitreichenden Folgen. Ganz besonders durch die Veröffentlichung der CORRECTIV-Recherche im Januar 2024, nämlich der Offenlegung der Pläne umfassender „Remigration“ hat sich Entsetzen breitgemacht und es ist in Deutschland überall Protest gegen Rechts laut geworden. Unsere Demokratie ist bedroht. Auch Wipperfürth muss laut ein Zeichen setzen.

Obwohl wir bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrung mit der Organisation einer Demo oder Kundgebung hatten, fühlten wir uns durch die gesellschaftliche Situation so angesprochen,  dass wir uns für die Anmeldung einer Kundgebung entschieden haben.  Es war uns als Verein Mittwochsfrauen-WippAsyl e.V. ein besonderes Anliegen, die junge Generation für das Thema zu sensibilisieren. So haben wir im Vorfeld gezielt die Schulen angeschrieben, mit der Bitte teilzunehmen. Die Planungszeit für alle Aktiven war sehr kurz bemessen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass eine Kundgebung zu einem aktuellen gesellschaftlichen Diskurs in der Regel nur kurzfristig geplant werden kann. Bevorstehende Abiturprüfungen, Osterferien, Ramadan verschärften den Druck.

Beiträge der Schulen:

• Maria Pakula vom St. Angela Gymnasium REDE „Nie wieder ist jetzt!“ unter Mitwirkung der Schülersprecherinnen Edda May und Melina Klos „Schule ohne Rassismus“
• Vincent Hisserich vom EvB Gymnasium REDE „Nie wieder ist jetzt!“ unter Mitwirkung des Kunstkurses mit einem Kunstprojekt gegen Rechts
• Aklilu Weldemikael (INTERVIEW) vom Berufskolleg — vertreten durch die Lehrerin Cordula Kolarik.  Cordula Kolarik stellte in einer bewegenden Rede zunächst die internationale Förderklasse des Berufkollegs dar mit all ihren Besonderheiten.
• Antonio Silvestro vom Berufskolleg (Erzieherklasse) Er sprach über seine Erfahrungen in Deutschland und regte sehr zum Nachdenken an als er sagte: „Auch ich als Erzieher kann ganz viel von den Kindern lernen, denn die kennen keinen Rassismus, die lieben sich egal woher sie kommen, egal welche Sprache sie sprechen, sie verstehen sich teilweise nicht, aber sie spielen alle zusammen und sind trotzdem füreinander da. Es wäre schön, wenn wir uns das von den Kindern abschauen könnten.“

Das Ergebnis war überwältigend! Alle Beiträge zeigten unterschiedliche Perspektiven. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich mit dem Thema tiefgreifend auseinandergesetzt und Reden entwickelt, die beeindruckten, unter die Haut gingen, aber auch Mut machten. Sie appellierten an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen, gegen jede Art von Rechtsextremismus und Ausgrenzung aktiv zu werden.

Weitere Reden:

• Anne Loth, Grußwort der Bürgermeisterin der Hansestadt Wipperfürth (REDE)
• Armin Himmelrath „CORRECTIV—update“
• Gerhard Jenders von „Unser Oberberg ist bunt, nicht braun!““ (REDE)
• Ingrid Forsting Kooperationsprojekt „Oberberg bewegt sich — für eine vielfältige Gesellschaft“; Ihre Rede endete mit einem Zitat von Luisa Neubauer als Schlussappell: „Mit dem Wählen ist es wie mit dem Zähneputzen, wenn du nicht gehst, wird’s braun.“

Die Reden sind insgesamt bunt und vielfältig und doch eint alle Reden der folgende Appell: Werdet aktiv! Bezieht Stellung! Geht zu den Wahlen!

Künstlerische Beiträge:

• Jana Goller (auf INSTAGRAM). „Poetry gegen Rechts“ — Man konnte feststellen: sobald ihr Vortrag Fahrt aufnimmt, ist der Zuhörer bis an seine Grenzen gefordert, der Schnelligkeit der Worte zu folgen. Großartige Leistung, liebe Jana!! Jana Goller ist Autorin und Slam Poetin aus Wipperfürth. Sie steht seit 2015 regelmäßig auf der Bühne und veranstaltet seit 2019 eigene Literaturveranstaltungen. Ihr ist es wichtig, einen Safer Space zu schaffen, an dem sich alle Identitäten wohl und sicher fühlen. Am 03.05.2024 spielt sie ihr Solo „All das Leben in Worten“ in Engelskirchen-Loope.
• Franziska Wischalka (auf INSTAGRAM) (Gesang) und Stefan Barde (auf INSTAGRAM) (Musikalische Begleitung) — bekannt durch den Jugendchor Kaleidoscope — mit den Liedern „Für die Liebe“ von BERGE und „Nie wieder ist jetzt!“. Es sind wunderschöne Balladen, die im Ohr bleiben! (INSTAGRAM)
• „Stringtime“ — Streichertrio mit Annette Bülow, Jutta Felderhoff, Uta Kohlmann mit den Liedern „Over the Rainbow“ und „Can You Feel the Love Tonight“. Ganz spontan haben wir diese Gruppe mit dieser einmaligen Musik glücklicherweise noch ins Programm aufgenommen. Es war eine weitere schöne Facette des Tages, die uns Zeit zum Nachdenken schenkte und die sehr sinnlich war!
• Mathias Nelles (Website) der vom Musiksommer in Wipperfürth bekannt und sehr gefragt ist, hat am Ende der Kundgebung mit lauter und starker Musik den Abschluss gespielt. Er ist unentgeltlich für unsere Sache aufgetreten. Das war wirklich toll und ehrenwert von ihm, wie engagiert er uns mit Liedern, wie „We Are the World“, „Arsch huh!“, „Bridge over Trouble Water“ unterstützt hat!! Mega! 

Moderation der Veranstaltung:

Die Veranstaltung moderierte Armin Himmelrath. Schon bei den Planungen war der Austausch sehr hilfreich, denn er hielt für uns viele Tipps bereit. Während der Veranstaltung behielt er den Überblick und meisterte alles souverän. Was für ein Glücksgriff! Herzlichen Dank!

Und wie wird es nun weitergehen?

Wer Lust hat mit uns über das ein oder andere ins Gespräch zu kommen, kann sich gerne bei uns melden!